Love is a burning thing…

…and it makes a fiery ring. Die feurige Einleitung verdanke ich dem unvergessenen Johnny Cash. Es ist die erste Zeile des Songs „Ringf of Fire“. Johnny Cash hatte sicher nicht die feuerspeienden Vulkane auf Java und Bali im Sinn; diese sind Teil des pazifischen Feuerrings und das macht die Alliteration im wahrsten Sinne des Wortes zu einer runden Sache.

Der pazifische Feuerring zieht sich rund 40.000 Kilometer von der Südspitze Südamerikas über die Anden, entlang des Westrandes Mittel- und Nordamerikas nach Kamtchatka und den Alëuten, zu den japanischen Hauptinseln, den Philippinen und Indonesien bis zur Nordinsel Neuseelands.

Als fotografischer Globetrotter habe ich im Laufe von 30 Jahren schon manche Ecken der Welt gesehen. Man wird wählerisch und vielleicht auch ein wenig versnobt. Als ich die Beschreibung von Volcano Adventures für eine Expedition zum Krakatau und sechs weiteren aktiven Vulkanen Indonesiens las, war ich sofort elektrisiert. Eine Chance, die sich nur Wenigen bietet und die Hoffnung auf spannende Photos, abseits ausgetretener Pfade. Ich hatte die Bilder meines Kollegen James Nachtwey von den Schwefelträgern am Kawah Ijen im Kopf. Ich wusste sofort: das wollte ich auch !

Auf Java und Bali war ich zuletzt Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Meine Erinnerung wanderte zurück zu Begegnungen mit freundlichen Menschen auf den Reisterassen und in den Dörfern, zu atemberaubenden Landschaften und wundervollen Tempelanlagen.

Heute weiß ich, dank Satellitentechnik und Internet, dass der indonesische Archipel aus 17.508 Inseln besteht und 225 Millionen Menschen auf rund 6000 bewohnten Inseln eine Heimat bietet. Damit ist der Vielvölkerstaat die viertgrößte Nation auf unserem Planeten.

Indonesien ist ein vulkanischer Inselbogen. Nirgendwo sonst auf der Welt ist die vulkanische Aktivität höher als hier. An der Nahtstelle der pazifischen Platte und den Kontinentalplatten von Indo-Australien und Eurasien, ist unsere Erde dünnhäutig. Mehr als 120 „Feuerspeier“ machen das Leben auf den Inseln zu einer riskanten Sache. Auf der einen Seite liefern die Vulkane nährstoffreiche Böden, die eine üppige Vegetation gedeihen lassen, bis zu vier Ernten im Jahr ermöglichen und den Menschen Nahrung geben, auf der anderen Seite sind sie ständige Bedrohung. Trotz aller wissenschaftlichen Beobachtung und Forschung, sind und bleiben Vulkane unberechenbar. Antoine de Saint-Exupery hat seinem „Kleinen Prinzen“ eine schöne Beschreibung in den Mund gelegt:

Er besaß auch einen erloschenen Vulkan. Da er sich aber sagte: Man kann nie wissen ! fegte er auch den erloschenen Vulkan. Wenn sie gut gefegt werden, brennen die Vulkane sanft und regelmäßig ohne Ausbrüche. Die Ausbrüche der Vulkane sind nichts weiter als Kaminbrände. Es ist klar: Wir auf unserer Erde sind viel zu klein um unsere Vulkane zu kehren. Deshalb machen sie uns soviel Verdruss !

Neben den jüngsten, Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis, die vielen Menschen in Erinnerung sind, ereigneten sich in Indonesien drei Naturkatastrophen welche an Dramatik kaum zu überbieten sind und die das Klima auf unserem Planeten Erde auf Jahre nachhaltig beeinflusst haben.

Vor mehr als 72.000 Jahren brach der Supervulkan Toba auf Sumatra aus und verursachte einen vulkanischen Winter, in dessen Folge beinahe die gesamte Menschheit ausstarb. Im Jahr 1815 brach der Tambora auf Sumbawa aus und das Jahr 1816 ging als das „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte ein.

Im Jahre 1883 explodierte der Krakatau in der Sundastrasse zwischen Sumatra und Java. Mehr als 36.400 Menschen starben in pyroklastischen Strömen und Tsunamis. Und genau an diesem geschichtsträchtigen Ort beginnt meine Reise zu den Feuerbergen auf Java.

…ach was muß man oft von bösen Buben, hören oder lesen

Man muss die Augen schließen und ihn sich vorstellen, den frühen Morgen des 27. August 1883. Seit Tagen rumort es schon im Inneren des Berges. Für die Menschen nichts Ungewöhnliches. Nichts wovor man sich fürchten müsste. Kurz nach 10 Uhr vormittags geschieht das Unfassbare. Wie der Korken aus einer Champagnerflasche schießt die „Ursuppe“ der Erde heraus. Der Krakatau schleudert 20 Kubikkilometer Asche und Gestein bis in eine Höhe von 25 km in die Atmosphäre. Pyroklastische Ströme, aus Asche, Explosionsgasen und geschmolzenem Gestein, mit Temperaturen von 300 – 800°C stürzen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h die Hänge hinab. Die unterirdische Magmakammer entleert sich rasch und der Berg stürzt in sich zusammen. Die nachfolgende Flutwelle hat eine Höhe von mehr als 40 Metern und reißt alles mit sich, was sich in den Weg stellt.

Vergleicht man diese Eruption mit jenen jüngerer Tage; – zum Beispiel mit jener des Mount St. Helens im Jahr 1980, so war die des Krakatau 20 Mal stärker und dürfte zwischen 200 und 2000 Megatonnen TNT gelegen haben was ungefähr einer Sprengkraft von 10.000 – 100.000 Hiroshima-Bomben entspricht.

Als sich der Ascheregen gelegt hat und die See wieder still im Licht der untergehenden Sonne glitzert, wird es ruhig um den Krakatau. Von der ringförmigen Caldera ragen nur noch der 800 m hohe Rakata sowie die Inseln Verlanten und Lang aus dem Meer. Der Krakatau ist Geschichte.

Im Jahr 1927 bemerkten Fischer aus Sumatra, die dort ihre Netze ausgelegt hatten, dass aus der Tiefe des Meeres Gasblasen an die Oberfläche drangen. Der Krakatau hatte einen Sohn geboren. Im erdgeschichtlichen Teenageralter von 90 Jahren ist der Vulkankegel heute bereits auf mehr als 300 m Höhe über den Meeresspiegel angewachsen.

Wir lassen den Moloch Jakarta hinter uns. Die Straßen sind gut. Seit ich vor 30 Jahren zum letzten Mal hier war, hat sich viel verändert. Der Verkehr ist höllisch. Gefühlt besitzt jeder der über 225 Millionen Indonesier mindestens 3 Motorroller. Hier hat der Darwin‘sche Lehrsatz des „survival of the fittest“ noch seine Berechtigung. In die Sprache unserer Zeit übersetzt, wäre wohl „wer bremst hat verloren“ richtiger.

Nach 6 Stunden Fahrt sieht man bereits von Ferne den Leuchtturm Vierde Punt bei Anyer. Der Tsunami von 1883 hat den Turm zum Einsturz gebracht. An gleicher Stelle erstrahlt ganz in weiß ein mehr als 50 m hohes neues Leuchtfeuer. Ich stehe an dieser historischen Stelle und denke an die Geschichte des Turmbaus zu Babel. Wir Menschen glauben immer noch, man müsse nur höhere Türme errichten und sie werden der nächsten Katastrophe schon standhalten. Wir verstehen ganz einfach nicht, dass die Natur immer stärker sein wird als der Mensch. Als ob sie dies noch unterstreichen wolle, versinkt die Sonne als glutroter Ball hinter dem Horizont und zwischen den Wolkenfetzen kommt die Silhouette des Rakata zum Vorschein.

Am kommenden Morgen brechen wir auf. Auf der spiegelglatten Sunda-Straße sind es 2 Stunden Bootsfahrt bis zum Krakatau. Das Camp ist schnell aufgebaut und bereits zur die Mittagszeit haben sich die ersten Besucher eingestellt, die neugierig sind, was es bei uns zum Essen gibt. Ein gut 2 m langer Waran schiebt sich unbeirrt durch das Gebüsch und lässt sich auch nicht vertreiben. So müssen wir die kommenden Tage mit ein wenig „Echstasy-Nervenkitzel“ leben. Um 4:00 Uhr Uhr in der Früh machen wir uns auf den Weg. Der Aufstieg ist mühsam. Auf losem Lavasand und vulkanischem Auswurf ist die Mathematik des Gehens einfach. 2 Schritt vor = 1 Schritt zurück. Kurz vor Sonnenaufgang sind wir auf dem Kraterrand. Der Morgen gelingt nicht recht. Wie durch eine Milchglasscheibe versucht die Sonne den Morgendunst zu durchdringen. Irgendwie bleibt der Krakatau in meiner Erinnerung ein unerfüllter Traum. Ich war dort; – aber irgendwie auch nicht !

…tief im Westen, wo die Sonne verstaubt

Herbert Grönemeyer hatte wohl nicht die Vulkane West-Javas im Sinn. Die Textzeile aus seiner Hommage an Bochum habe ich mir „ausgeborgt“ weil sie so schön zum Thema passt. Die Fahrt von Charita nach Garut ist lang und die Tristesse eines nie enden wollenden Verkehrsstaus wird nur unterbrochen durch die lukullischen Genüsse einer der vielen indonesischen Fast-Food-Ketten an der Autobahn. Spät am Abend erreichen wir Garut. Das Hotel Danau Dariza ist eine seltsame Mischung aus traditionell indonesischem Baustil und Mini-Disneyland eingebettet in eine Teichlandschaft. Die Zimmer kann man mit Tretbooten die als Schwan oder Dinosaurier daherkommen, „anlanden“. Passend dazu dringen aus dem Barbereich schräge Töne eines Karaoke-Wettsingens an mein Ohr. Wenig verheißungsvoll für eine entspannte Nachtruhe. Als der Wecker am nächsten Morgen um 5:00 Uhr klingelt, fühle ich mich wie „gerädert“. Aber es nutzt nichts, der Weg zum Papandayan ist weit. Der Einstieg zu dem 2.665 m hohen Vulkan, der zu den aktivsten Vulkanen Javas zählt ist leicht, doch kurz darauf verliert sich der Weg. Wir steigen über die Nordostflanke auf. Bei einem Ausbruch im Jahre 1772 brach diese Flanke zusammen. Die Gerölllawine verschlang mehr als 40 Dörfer und forderte über 3000 Menschenleben. Weglos – man möchte fast sagen „ausweglos“ geht es nach oben. Bei über 30 Grad Hitze und 95% Luftfeuchtigkeit hat man keinen trockenen Faden mehr am Leib und es wird schwer einen Fuß vor den anderen zu setzen. Auf dem Kraterrand sieht das Ergebnis wie folgt aus: beide Beine sind aufgeschrammt – vom Knie bis zum Schienbein – dafür haben wir einen grandiosen Blick in die riesige Caldera in der sich neuere und ältere Krater und zahlreiche Fumarolen befinden. Überall dampft und zischt es und der faulige Geruch von Schwefelwasserstoff weckt Kindheit-serinnerungen, als man die Nachbarn noch mit Stinkbomben unter der Fußmatte traktierte.

Auf der Ostseite des Kraters ragen verkohlte Bäume wie mahnende Finger in den Himmel. Sie sind Zeugen der letzten großen Wasserdampferuption, die im Jahr 2002 große Waldflächen zerstörte. Wir queren den Krater sehr vorsichtig. Die Erdkruste ist nur dünn und wer hier einbricht muss mit den „gegrillten Haxen“ nicht bis zum nächsten Oktoberfest warten. Mehrere Bäche sind zu überqueren – und dann stehen wir auf dem Ostrand unvermittelt am Ufer eines smaragdgrünen Sees, in dem sich die Dampfwolke spiegelt, welche aus einer riesigen Fumarole quillt. Die darüber liegende Felswand ist Schwefelgelb. Als Belohnung spitzt die Sonne durch die Wolken und beschert uns ein wenig himmelblau, das wir so sehr vermisst haben. Irgendwie erinnert mich die Szenerie an etwas das der Dichterfürst Jean-Paul vor Augen gehabt haben muss als er schrieb:

„Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts. Ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts“.

…That grass ain’t greener on the other side

Ob der Hip-Hopper Chris Brown den Galunggung wohl kennt. Wahrscheinlich eher nicht. Die Zeile aus seinem Song ist jedoch eine schöne Überleitung. Wofür steht die Farbe Grün ? Grün ist die Farbe des Islam, ein Symbol für Umweltqualität und auch die Hoffnung ist grün; – und die stirbt bekanntlich zuletzt. Grün ist auch der Vulkan Galunggung gut 40 km nordöstlich des Papandayan. Als wir dort ankommen, geht es zu wie auf einem Jahrmarkt. Der schlafende Riese mit seinen über 2000 m Höhe ist ein „Ausflugsberg“ für Indonesier.

Der Berg hat nur drei Flanken, da die komplette Südostseite weggebrochen ist. Der Aufstieg ist vergleichsweise leicht; 650 Stufen führen nach oben. Die Treppe sieht aus wie ein bunter Tausendfüßler, so viele Menschen wollen hinauf oder hinab. Oben angekommen, ist man gehörig außer Puste. Das Schauspiel, das sich bietet, ist kontrastreich und es überrascht mich. Auf der einen Seite, der Blick in das caldera-artige Becken, in dem sich ein türkisgrüner Kratersee ausbreitet in den der liebe Gott ein paar kleine bunte Inselchen hineingestreut hat. Und auf der anderen Seite des Kraterrandes eine Art „Vulkan-Ballermann“ mit Verkaufsbuden für gebratenen Reis, Selfiesticks und Kaltgetränke.

Hier sind „Europäer“ die Attraktion. Ganze Schulklassen kichernder Teenies wollen sich mit dem dicken, verschwitzten Mann mit dem roten Kopf fotografieren lassen. Ich mache das gerne, schließlich lebe ich davon, dass ich Menschen ins rechte Licht setze und ich profitiere davon, denn quid pro quo komme ich ebenfalls zu einigen guten Portraits, und die Begegnung mit Einheimischen führt immer wieder zu netten Gesprächen auch wenn man dazu Hände und Füße benötigt.

Der Galunggung ist ein grüner Berg, die Abhänge sind teils bewaldet. Unterhalb der Abbruchkante erstrecken sich in der Ebene die „zehntausend Hügel von Tasikmalaya“ über dem Grasland. Die Wolken hängen an diesem Morgen tief im Krater und dämpfen die Stimmung ein wenig. Doch man darf sich nicht täuschen, der Galunggung kann plötzlich aus seinem Schlaf erwachen, wie an jenem Tag im Juni 1982. British Airways Flug 009 aus Bangkok geriet in die Aschewolke des kurz zuvor ausgebrochenen Galunggung. Alle vier Triebwerke fielen aus und das Flugzeug sank innerhalb von 16 Minuten von 11.300 auf 4.100 m. Nach dem Gleitflug starteten die Triebwerke Gott sei Dank wieder und man konnte in Jakarta notlanden. Wie heißt dass in der Fliegersprache ?: „I wish you many happy landings“.

es fährt ein Zug nach nirgendwo…

…na ja so ganz stimmt das nicht. Unser Ziel heißt Yogjakarta. Die quirlige 2 Millionen Metropole im Herzen Zentral-Javas. Im Bahnhof von Bandung genießen wir den klimatisierten Warteraum für Fahrgäste 1. Klasse. Bleischwere Schwüle trifft uns wie ein Hammer, als der Zug endlich einläuft und wir auf den Bahnsteig hinaustreten. Der Zug ist ausgebucht; der Kontakt zu den Mitreisenden schnell hergestellt. Während im Zug der Inhalt der mitgebrachten Lunchboxen getauscht wird und die Waggons schnell ein Duft von gebratenem Reis und karamellisierten Bananen durchzieht, hat der Himmel seine Schleusen geöffnet – es regnet in Strömen. Als wir in Yogjakarta ankommen, ist der Bahnhofsvorplatz nicht nur vom nie enden wollenden Strom der Reisenden sondern auch von den sintflutartigen Regenmassen überschwemmt. Das Vorhaben, uns vom Bahnhof zum Hotel in einer der zu tausenden durch Yogjakarta zuckelnden Fahrrad-Rikschas chauffieren zu lassen, müssen wir aufgeben und „die Freude am Fahren“ auf später verschieben.

Yogjakarta – gestern und heute. Vor gut 30 Jahren war ich das erste Mal hier. Seither hat Yogja eine rasante Entwicklung genommen und ist zum Tourismusmagnet geworden. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Hotels und Restaurants mit vielen und ohne Sterne. Handicrafts vom Backpacker-Budget bis zur großen Geldbörse, und doch hat sich die Stadt einen liebenswerten Charme erhalten. Ein Kaleidoskop zwischen Sultanspalast und Vogelmarkt. Wer mag, kann sich ganz traditionell mit der Rikscha durch die Stadt kutschieren lassen; für 4 $ ein preiswertes Vergnügen mit hohem Spaßfaktor.

Als wir aus dem hartgefederten Gefährt aussteigen, haben wir zwar Schwielen am Allerwertesten, dafür werden wir aber sofort aufgesogen vom höllischen Lärm einer Militärkapelle, die sich an die Spitze einer riesigen Parade gesetzt hat und die Malioboro Street hinunterzieht. Den Anlass für dieses Schaupiel erfahre ich zwar nicht, aber lustig ist es allemal. Nach Yogjakarta kommen die meisten Besucher um die Weltkulturerbe-Stätten Prambanan und Borobodur zu bestaunen. Ich kenne beide Tempelstätten von früher; für mich gehören sie aber immer zu den „most important places to see“.

Da die Götter vor das Vergnügen bekanntlich aber den Schweiß gesetzt haben, brechen wir am kommenden Morgen um 3:30 Uhr auf um bis an den Fuß des Merapi zu gelangen. Der Vulkan der nur einen Steinwurf von der Millionenmetropole Yogjakrata liegt gehört zu den aktivsten auf Java. Beim letzten großen Ausbruch im Jahre 1996 starben 66 Menschen in dem kleinen Dorf Kaliurang als sie von einem pyroklastischen Strom überrascht wurden. Bei einem kleineren Ausbruch in 2006 schleuderte der Vulkan soviel Asche in die Atmosphäre, dass man 8 Jahre später an dem in Sichtweite gelegenen Borobodur-Tempel noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt war. Vom Parkplatz laufen wir im Dunkeln los. Über schlammige Wege, verursacht durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage, gelangen wir nach gut 45 Minuten Auf und Ab zu einem besonderen Aussichtspunkt. Jetzt heißt es warten. Aber die Sonne lässt sich an diesem Morgen sehr bitten und vermag die dichte Wolkendecke nicht zu durchdringen. Nach 4 Stunden beginnen sich die tiefhängenden Wolkenbänke – einem Vorhang gleich – vor den ebenmäßigen Vulkankegel zu schieben. Wie heißt es doch so schön: „Außer Spesen nichts gewesen“.

Als wir uns der Stadt wieder nähern, hat die Sonne es endlich geschafft. 12 Uhr mittags, die schlechteste Tageszeit für gute Photos. Die Sonne strahlt fast senkrecht vom Firmament als wir die hinduistische Tempelstadt Prambanan erreichen. Schattenzeichnung ist nicht vorhanden. Alles erscheint flach und konturlos. Am Horizont stehen schon hohe Kumuluswolken, welche die herannahende Gewitterfront ankündigen. Jetzt heißt es sich sputen. Als ich Wochen später die Photos betrachte bin ich ein um’s andere Mal begeistert wie plastisch sich die aus dem 9. Jahrhundert stammenden Tempel, von denen der höchste gut 47 m in den Himmel ragt, vor den Wolkenbergen abzeichnen.

Erst im Mai 2006 war der Tempelbezirk durch ein schweres Erdbeben stark beschädigt worden. Ich denke, dass Shiwa, Vishnu und Brahma huldvoll aus dem „Götterhimmel“ herabblicken und mit Wohlgefallen zur Kenntnis nehmen, wie die unwürdigen Menschen die Wohnstätten der Götter wieder zu neuer Pracht verhelfen. An diesem Tag scheinen die Götter jedoch zu zürnen, denn pünktlich gegen 4 Uhr am Nachmittag setzt der Regen ein, – und es regnet und regnet und regnet.

Einer der Spontisprüche der 68er lautete: „Gott schuf die Zeit; – von Eile hat er nichts gesagt !“ Am darauffolgenden Morgen wollen wir hinaus zum Borobodur, der gut 25 km vor den Toren Yogjakartas liegt. Ein Sprung in Raum und Zeit zwischen der Welt des Hinduismus und des Buddhismus in einer Nacht. Auch wenn man es nicht glaubt: Zeit kann man kaufen. Aktueller Preis: 140.000 Rupien ;-))

Nein, das ist kein Scherz. Der normale Eintrittspreis für Borobodur liegt bei 260.000 Rupien. Für den kleinen Zuschlag öffnet man uns schon um 4:30 Uhr die Tore und wir sind zum Sonnenaufgang auf einer der oberen Galerien. Um den Titel einer alten Quizshow zu bemühen; – es ist „Ein Tag wie kein anderer“. Einen geradezu märchenhaften Sonnenaufgang habe ich selten erleben dürfen. Die aufgehende Sonne, färbt die zarten Wölkchen orangerot. Die Stupas und Buddha-Statuen zeichnen sich als Silhouetten gegen den Himmel ab. Im Hintergrund der Merapi, über dessen Krater eine kleine Aschewolke hängt, – und dazwischen ein Meer von Palmen im Dunst des frühen Morgens. Auch wenn die Besucher zahlreich sind und eine gewisse Unruhe herrscht, werde ich auf einmal ganz ruhig und denke mir: „ja, so hat der liebe Gott es wohl gemeint“ als er die Welt geschaffen hat. Mir fällt ein Satz aus Hermann Hesses Siddharta ein:

„Jeder, der an einen Sinn im Leben und an die hohe Bestimmung des Menschen glaubt, ist im heutigen Chaos wertvoll, einerlei zu welcher Konfession er gehört und an welche Zeichen er glaubt“.

Asche zu Asche, Staub zu Staub…

Die Vulkane Javas bringen nicht nur Schrecken über das Land, sondern sorgen auch für fruchtbare Böden und liefern wertvolle Rohstoffe. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man aus 10.000 m Höhe aus dem Flieger schaut und auf das unter uns dahingleitende Land blickt. Eine ATR 72-600 der Lion Air bringt uns mit „nur“ 4-stündiger Verspätung nach Surabaya. Wir wollen in die Berge des Tengger-Massivs. Im Umkreis von nur wenigen Kilometern drängen sich hier die meisten Vulkane im Osten Javas zusammen. Die Straßen bis Malang sind gut und wir kommen flott voran. Für die Fahrt in die Berge ist unser Minivan jedoch ungeeignet. Wir mieten einen 4×4 Jeep mit hohem Radstand und sind kurze Zeit später wieder auf der Piste, was man wörtlich nehmen darf. Die Straße führt steil bergan und Schlagloch reiht sich an Schlagloch. Die Dämmerung ist längst absoluter Dunkelheit gewichen. Die Straße ist nur einspurig und vor uns tauchen aus der Dunkelheit Motorrollerfahrer ohne Beleuchtung und andere „einäugige“ Vehikel auf, die einem jedes Mal den Schreck in die Glieder fahren lassen. Aber wie sagt man so schön im Rheinland: „Et hätt noch emmer joot jejange“. Nach gefühlt stundenlanger Fahrt erreichen wir unser Ziel auf dem Kraterrand, die Lava-View-Lodge. Von meinem Zimmer aus, kann ich fast in die Caldera hinabschauen, so nah ist man dran ! Galih unser „Lavajäger“, erkennt trotz der völligen Dunkelheit, die uns umgibt, dass der Bromo eine riesige Aschewolke ausstößt.

Die Tengger-Caldera liegt in gut 2000 m Höhe. Der Tengger muss einer jener Supervulkane gewesen sein, deren Ausbruch das Leben auf der Erde nachhaltig beeinflusst hat. Man schätzt dass er mehr als 4.600 m hoch war. Eine gewaltige Eruption vor mehr als 150.000 Jahren formte eine Einbruchkrater von 8,5 x 10 km und einer Tiefe von 110 m. Aus diesem „Topfboden“ erheben sich heute mit dem Bromo, Batok, Kursi, Watagen und Widodaren fünf neue Vulkane. Überragt wird dieses landschaftliche Schauspiel vom ebenmäßigen Kegel des Semeru, der zum Greifen nahe scheint. Es ist kühl geworden und Luft hier oben klar, aber auch merklich dünner.

Trotz der späten Stunde, schnappe ich mir das schwere Stativ und die Kamera. Der Himmel ist so klar und wolkenlos, dass der südliche Sternenhimmel – samt Milchstraße – sich wie auf einer Kinoleinwand präsentiert. Sprach- und atemlos belichte ich Bild um Bild und kann das Glück nicht fassen so etwas erleben zu dürfen. Am nächsten Morgen – und Tags darauf – bin ich wieder früh auf den Beinen. Rund um die Caldera gibt es mehrere Aussichtspunkte von denen aus man den Sonnenaufgang „bestaunen“ kann. Wobei der Genuss im Angesicht der Menschenmassen, die sich an diesen Brennpunkten zusammenballen, sehr eingeschränkt ist. Die Bilder, die hier entstehen, brennen sich in mein Gedächtnis ein und werden zu Erinnerungen die ewig bleiben. Es sind Traumtage am Bromo. Der Vulkan schleudert eine riesige Aschewolke aus seinem Schlund, die sich als Ascheregen auf die Gegend verteilt. Die Caldera durchqueren wir zu Fuß. Unser Weg führt – vorbei am Tempel Pura Luhur Poten – bis an den Fuß des Vulkans. Hin und wieder überholen uns „Fußkranke“, die sich auf Eseln oder Ponys zum Einstieg bringen lassen. Nichts für mich. Eine echte Freude verspüre ich, wenn ich es aus eigener Kraft geschafft habe. Steile Rampen führen nach oben und am Ende steht man vor einer Treppe. 241 Stufen noch – und man steht an der Pforte zur Hölle.

Auf dem Kraterrand angekommen, brauche ich einige Minuten zum verschnaufen. Wieder zu Atem gekommen, bin ich überwältigt von der Urgewalt der Erde, die sich nur wenige Meter unter mir auftut. Meine Sorge: hoffentlich dreht der Wind nicht; – er weht beständig aus Nordost und treibt die Aschewolke weg. Falls er dreht, sehe ich aus, wie der „kohlpechrabenschwarze Mohr“ aus dem Struwwelpeter. Was für ein Traum; – oder wie die Toten Hosen es ausgedrückt haben: „An Tagen wie diesen“ !

Oh du Ausgeburt der Hölle…

Diese Zeile aus Goethes Zauberlehrling muss am Ijen entstanden sein. Eine Tagesreise vom Bromo entfernt, ganz im Osten Javas, fast schon in Sichtweite der Bali-Straße, liegt der sagenumwobene Kawah Ijen.

Als Ausgangspunkt für meine „härteste Tour“ zu den Vulkanen Javas habe ich die Lodge von Ijen Resort und Villas gewählt. Die Straße, die zur Lodge führt darf man eigentlich nicht als solche bezeichnen, aber die Lage der Lodge, Unterkunft und Service, sind einzigartig. Eingebettet in die sanften Rundungen sacht ansteigender Reisterrassen, liegt sie inmitten eines großen Gartens dessen tropische Blütenpracht und Vielfalt einem unserer botanischen Gärten in nichts nachsteht.

In dieser Oase der Ruhe entspannen wir, bis am kommenden Morgen um 0:00 Uhr der Wecker klingelt. Ausgerüstet, mit schweren Bergschuhen, Kamerarucksack, Stativ, Trekkingstöcken und einer Stirnlampe, brechen wir auf. Gut eine Stunde dauert die Fahrt bis zum „Point of no return“ ;-)) Ich hatte mir die Reise zu den Vulkanen immer als eine ruhige Wanderung vorgestellt, auf der man seinen Gedanken nachhängen kann und zur inneren Ruhe findet. Auch an diesem Morgen wird daraus nichts. Von Ruhe keine Spur. Ganze Schulklassen sind unterwegs. Gackerndes Gekicher von Teenagern, das Plärren indonesischer Popmusik aus einem Mini-Kofferradio und am Wegesrand schon den Einen oder Anderen „Mitläufer“ der alle Hoffnung hat fahren lassen müssen. Ganz so einfach ist der Aufstieg zum Ijen denn doch nicht. Drei Kilometer ist der Anstieg und auf dieser Strecke sind 500 Höhenmeter zu überwinden. Bis 45 Grad steile Rampen wechseln mit trittlosen Passagen auf rutschigem Untergrund. Fast 2 Stunden benötige ich für diese lächerlich kurze Strecke….und es ist kein Ende in Sicht ! Der Aufstieg auf den Kraterrand ist nur die halbe Miete. Ist man erst oben, beginnt der gefährlichere Teil. Der Abstieg in den Krater über vulkanischen Auswurf und messerscharfe Felsen.

Warum ist gerade der Ijen bei all diesen Schwierigkeiten so beliebt und überlaufen ? Die Antwort ist simpel: Es ist das Naturschauspiel des „blauen Feuers“, das die Menschen anlockt. Die vulkanische Aktivität des Ijen bringt Unmengen heißen Schwefels an die Oberfläche. Die Gase der Schwefelsäure treten mit einer Temperatur von 195°-240° C aus und entzünden sich. Nachts sieht man das „blue Fire“ als Schwefelbrand mit saphirblauer Flamme. Ein einzigartiges, spektakuläres Schauspiel.

Als die Nacht der Morgendämmerung weicht, sehen wir erst, in welches Höllenloch wir hinabgestiegen sind. Die „Blaufeuer-Fans“ sind längst umgekehrt und nur noch wenige Besucher sind im Krater verblieben. Ich kannte die Photos meines Kollegen James Nachtwey, die dieser für den Film „Warphotographer“ fotografiert hat, und diese Aufnahmen waren für mich die Antriebsfeder um die ganze Plackerei auf mich zu nehmen. Die Mühsal hierher zu gelangen ist unbedeutend im Vergleich zu den Arbeitsbedingungen, welche die Männer ertragen, die Tag für Tag den Schwefel im Krater brechen und in Lasten zu 70 kg auf den Kraterrand nach oben schleppen.

Die Fumarolen des Ijen fördern täglich bis zu 10 to. Schwefelgase. Das heiße Gas wird durch ein vorsintflutliches Röhrensystem geleitet. Aus dem Gas kondensiert flüssiger Schwefel der bei Temperaturen von unter 115° C fest wird und sich in dicken Schichten auf dem Kraterboden ablagert.

Ich stehe – ausgerüstet mit Gasmaske und festem Schuhwerk -, den Sucher der Kamera fest ans Auge gedrückt, inmitten des Schwefeldampfes, – nur 2-3 m entfernt von den Männern, die mit einer einfachen Brechstange den Schwefel losbrechen, großflächige Stücke in Tragekörbe packen und die kleinen Brocken in Jutesäcke pressen. Hier ist Arbeitsschutz ein Fremdwort. Die Männer haben sich zum Schutz vor dem beißenden Dampf ein Tuch vor Mund und Nase gebunden. Wer gut ausgestattet ist, trägt Gummistiefel, die meisten sind jedoch in Flip-Flops unterwegs. Über die Lebenserwartung dieser Menschen darf man nur spekulieren. Hoch wird sie nicht sein. Für jede Fuhre mit 70 kg Schwefel, die die Träger auf den Kraterrand schaffen zahlt die Fabrik im Tal € 2,50. Die guten Träger schaffen den Weg von unten bis hinauf 2x am Tag. Reich kann man damit nicht werden. Das bei uns so beliebte Wort „Mindestlohn“ gewinnt gleich eine ganz andere Bedeutung; – es ist wohl immer nur eine Frage des Betrachtungswinkels.

Als die Sonne über dem Horizont erscheint und der Wind sich etwas dreht, blitzt leuchtend grün ein Kratersee auf. Die sauren Gase und der flüssige Schwefel, der in den See gelangt, haben ihn zu einer ätzenden, lebensfeindlichen Brühe werden lassen. Der Säuresee hat einen pH-Wert von 0,2. Im Vergleich dazu hat Batteriesäure einen pH-Wert von 1 und der Schutzmantel der menschlichen Haut einen pH-Wert von 5,5. Dieser See, der so friedlich vor mir liegt als könne er „kein Wässerchen trüben“ ;-)) macht den Ijen zu einem der gefährlichsten Vulkane. In Verbindung mit starken Regenfällen oder phreatischen Eruptionen vom Grund des Sees kommt es zu Schlammlawinen, die alles wegätzen, was sich ihnen in den Weg stellt.

Eigentlich hatte ich im Krater bleiben wollen, bis das Sonnenlicht den Schwefel in gleisendem Gelb leuchten lässt, doch plötzlich dreht der Wind und füllt den 16 km breiten und 300 m tiefen Krater zur Gänze mit einer Wolke aus schwefligem Gasen. Da heißt es schnell die Flucht anzutreten, – und ich bin froh als ich oben auf dem Kraterrand angelangt die Gasmaske abnehmen kann und die klare Gebirgsluft wieder in die Lungen strömt.

Morning of my life…

Bei einem Staatsbesuch im Jahr 1954 hat der damalige indische Ministerpräsident Pandit Nehru die Trauminsel Bali als „Morgen der Welt“ bezeichnet. Ein wenig von dieser Unschuld hat Bali sich bis auf den heutigen Tag bewahrt. Aber der alte Glanz ist an einigen Stellen etwas matt geworden. Sowie wir Mallorca gerne als 17. Bundesland Deutschlands bezeichnen, so ist Bali fast schon wie der 7. Bundesstaat Australiens. Touristen haben Bali überrannt und mancherorts hat ein Massentourismus Raum gegriffen, der die schlechtesten Seiten ans Tageslicht bringt. Sicher; – die Entwicklung geht weiter, Stillstand bedeutet Rückschritt. Doch ich stelle mir immer häufiger die Frage ob weniger nicht manchmal mehr wäre. Als ich vor gut drei Jahrzehnten erstmals in Ubud war, war dies ein verträumtes, charmantes Dorf in dem man mühelos auf der Dorfstraße spazieren gehen konnte. Heute ist kein Unterschied mehr zu Legian-Beach oder Sanur festzustellen, außer dass das Meer fehlt. Boutiquen von Prada und Gucci wechseln sich ab mit Herbergen von Ritz-Carlton bis zum Youth-Hostel, Sushi-Bars, Pizzerien und Diskotheken. Ubud hat sein Gesicht verloren.

Deutlicher noch wird das am Tempel von Tanah Lot. Der heilige Ort war schon immer ein Magnet für Besucher aus aller Welt. Der Tempel liegt idyllisch auf einem Felsen hoch über der Brandung. Mitzuerleben wie die Sonne hinter dem Tempel im Meer versinkt gehört zu den schönsten Momenten im Leben. So war das einmal. Heute läuft man vom Parkplatz bis zu den Klippen gut und gerne 15 Minuten durch eine Shoppingarea deren Auswahl nichts zu wünschen übrig lässt. Hinter dem Klippenrand haben sich Garküchen und Restaurants angesiedelt und man kann den Sonnenuntergang bei einem Schälchen gebratenen Reis und einem kühlen Blonden genießen. Bei Ebbe toben hunderte Touristen rund um den Tempel herum. Nein ! Das ist nichts für mich ! Das will ich nicht ! Das brauche ich auch nicht !

Aber wie jede Medaille, gibt es auch die gute Seite. Wer morgens zum Sonnenaufgang hinausfährt zum Tempel Pura Ulun Danu Bratan, der kann diesen wundervollen Ort in himmlischer Ruhe erleben. Wer sich zu Sonnenaufgang auf die Terrasse des Lakeview Hotels begibt, der hat einen traumhaften Blick auf Batur, den See und den Gunung Agung. Wer hinausfährt nach Sideman findet Hotels in grandioser Lage, eingebettet in die Reisterrassen von Jatiluwih, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Es gibt sie also noch, jene Oasen der Ruhe die Bali einst zum „Morgen der Welt“ machten.

Viele Geschichten und Geschichtchen gäbe es noch zu erzählen. Reisen Sie doch am besten selbst zu den Vulkanen Javas oder auf die Trauminsel Bali. Das Erlebnis und die Erinnerung ist das was zählt und was einem niemand nehmen kann. Und zum Schluss ? Zum guten Schluss hat der Literat Samuel Johnsons es einmal ganz nüchtern so formuliert:

„Der Sinn des Reisens besteht darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind“.