Leuchtfeuer in der Wüste

Wo willst Du hin ? Nach Usbekistan ? Wo liegt das denn ? …so fragten meine Freunde, bevor ich mich auf den Weg machte. Nur wenige Wochen später war das geklärt. Ruslan Chagaev ein usbekischer Boxer war Weltmeister im Superschwergewicht. Er hatte dem russischen Riesen Nikolai Valuev, der als unbezwingbar galt, auf die Bretter geschickt. Plötzlich war Usbekistan für einige Tage kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte. Doch was wissen wir wirklich von diesem kleinen Land im Herzen Zentralasiens ? Herzlich wenig. Umrahmt wird Usbekistan im Norden von Kasachstan, im Osten von Kirgistan, im Südwesten von Turkmenistan und im Südosten von Tadschikistan, alles Bruderstaaten der alten UdSSR. Im Süden hat man auch ein kleines Stück gemeinsame Grenze mit dem unruhigen Afghanistan.

Brüderlich ist das Verhältnis zu den Nachbarn heute nicht mehr. Im Gegenteil, geopolitische, globale Interessen führen zu starren Grenzen und man drangsaliert die Bürger des jeweiligen Nachbarstaates mit Visapflichten. Das politische System in Usbekistan ist stabil, was man von den Nachbarstaaten nicht immer behaupten kann, allerdings auch weit davon entfernt demokratisch genannt zu werden.

Freie Wahlen, wie sie für den Dezember 2007 angekündigt sind, sind eine Farce. Korruption ist weitverbreitet im Land. Präsident Islom Karimov, seit 1990 Staatspräsident wird regelmäßig, mit 90% aller Stimmen wiedergewählt. Menschenrechte und Pressefreiheit kann man getrost im Fremdwörterlexikon suchen. In einem Bericht der Vereinten Nationen wurde die Folter in Usbekistan als „institutionalisiert, systematisch und weit verbreitet“ gebrandmarkt. Freies Unternehmertum steckt in den Kinderschuhen. Beherrscht wird das Land von wenigen Oligarchen in führenden Positionen.

Länder mit solchen Strukturen sind häufig, treue und geschätzte Verbündete der Vereinigten Staaten. So steht Präsident Karimov im Kampf gegen den Terrorismus auch fest an der Seite der USA und hat ihnen für einige Jahre die Nutzung militärischer Stützpunkte im Lande erlaubt. Nachdem die Amerikaner den Ausgang der letzten Wahlen als „weder frei noch fair“ kritisierten und die amerikanische Präsenz zu übermächtig erschien, ist die Beziehung merklich abgekühlt.

Heute investieren zumeist chinesische und russische Firmen im Land. Vor allem in Bergbau und Energie. Usbekistan verfügt über große, nicht erschlossene Ressourcen an Erdöl, Ergas, Kupfer, Gold und Uran. Da sind Begehrlichkeiten schnell geweckt !

Die Menschen sind arm. Das Jahresdurchschnittseinkommen pro Kopf liegt bei knapp $ 500. 26% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. 30% verdienen ihr Brot in der Landwirtschaft, 40% durch Dienstleistungen. Das Land ist der fünftgrößte Baumwollproduzent der Welt. Die Auswirkungen dieses monokulturellen Anbaus auf die Umwelt sind unübersehbar. Dem viertgrößten Binnensee der Welt, dem Aralsee, hat man für Bewässerungsmaßnahmen soviel Wasser entzogen, dass er immer mehr verlandet und heute nur noch 30% seiner einstmaligen Fläche beträgt.

Genug der Vorrede, ich bin nicht nach Usbekistan gekommen um das politische System zu kommentieren oder zu kritisieren. Ich will entlang der Seidenstraße reisen, zu Städten und Stätten mit einem fast magischen Klang; Chiwa – Buchara – Samarkand !

Was ist diese Seidenstraße eigentlich ? Der Begriff ist leicht irreführend, denn es handelt sich nicht um eine befestigte Straße oder einen Weg, sondern vielmehr um Karawanenrouten, die vom fernen China Zentralasien durchzogen, durch die Taklamakan-Wüste und das Pamir-Gebirge führten. Glaubte man sich nach den hohen Bergen am Ziel, musste man erst die weiten Trockengebiete der Kizilkum- und Karakum-Wüste durchmessen bevor die Händler die Basare von Baghdad und Damaskus oder das Mittelmeer erreichten. Seide war damals so kostbar, dass sie nicht nur Handelsware sondern sogar Währung wurde.

Tashkent

Tashkent, der Hauptstadt Usbekistans, in der mit 2,4 Millionen Menschen gut 10% der Einwohnerzahl Usbekistans leben. Taschkent erreicht man in gut sechs Direktflug ab Frankfurt. Es liegt also fast vor unserer Haustür. Die Stadt ist modern und „sowjetisch“ geprägt. Breite Boulevards, opulente, öffentliche Bauten, grüne Parks, sprudelnde Brunnen und monumentale Denkmale prägen das Stadtbild. Im April 1966 wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben heimgesucht das viel von der alten Bausubstanz zerstörte. Der Wideraufbau verhalf der Stadt zu einer modernen Kulisse. Nirgendwo wird der Spannungsbogen zwischen Orient und Europa deutlicher als hier. Die junge Generation, die sich immer weiter von traditionell islamisch orientierten Lebensart entfernt, trägt knappe Designerkleidung, hat ein Handy, sitzt in den ersten Frühlingstagen im Straßencafe und genießt das Leben. Wir nutzen Taschkent als Drehscheibe zu den kulturellen Zentren der Seidenstraße und nehmen am späten Nachmittag das Flugzeug nach Urgench. Urgench liegt nur wenige Kilometer vor der Grenze zu Turkmenistan, wir jedoch wollen weiter nach …

Chiwa

Chiwa – Es ist dunkel als wir ankommen. Das kleine, gemütliche Hotel Malika liegt genau gegenüber dem Tor Ota Darvoza, durch das man in die Altstadt Ichalan Kala gelangt. Die Nacht ist sternenklar, der nahende Morgen bitterkalt. Trotzdem sind wir beim ersten Sonnenlicht unterwegs in dieser Museumsstadt, deren Minarette weit über die Stadtmauern hinweg sichtbarer Fixpunkt für ankommende Karawanen war. Chiwa trägt den Beinamen „Leuchttürme in der Wüste“ und so falsch ist dies nicht. In alter Zeit wurden des Nachts Feuer auf den Kronen der Minarette entzündet um den Karawanen den Weg zu weisen. Chiwa blickt auf 2.500 Jahre Geschichte zurück. Der Kern der Stadt stammt aus dem 14.-Jahrhundert und die meisten Prachtbauten aus dem 17.Jahrundert, als Chiwa Hauptstadt des Khanats wurde.

Nicht allein die wunderschönen, von blauer Majolika geschmückten Kuppeln, Minarette, Karawansereien und Koranschulen machen den Reiz Chiwas aus, sondern die Homogenität der Architektur, welche dem Stadtbild seine einzigartige Wirkung verleiht.

Wer Zeit hat kann sich treiben lassen, in einer der Teestuben sitzen, und die Kulisse auf sich wirken lassen. Besonderen Eindruck haben bei mir die Islom Xo’ja Moschee mit ihrem 45 m hohen „bunten“ Minarett und dem blau überkuppelten Grabmahl von Pahlavon Maxmud sowie das Kalta Minor hinterlassen; beide Sakralbauten sind wahre Kleinode orientalischer Architektur. Das Kalta Minor = kurzes Minarett hat einen Durchmesser von 14,2 Metern aber nur eine Höhe von 26 m. Der Legende nach floh der Baumeister vor der Fertigstellung aus Chiwa, weil er dem Emir von Buchara versprochen haben soll ihm ein höheres Minarett als jenes in Chiwa zu bauen.

Chiwa ist zwar Museumsstadt, wegen des Touristenstroms kommen jedoch viele Händler in die Stadt, und bieten nützlichen und unnützen Krims-Krams feil. Am Rande der Altstadt haben sich Bäckereien angesiedelt, und es gibt einen quirligen Gemüse- und Fischmarkt.

Nahe dem Stadttor steht ein Denkmal, das Al-Biruni ehrt, einen Mathematiker der in Chiwa lehrte und den ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, nicht kannte. Er gilt als einer der Begründer der Algebra. Bei der Recherche zu diesem Reisebericht lerne ich, dass das Wort Algebra vom persischen   al-jabr stammt, was soviel bedeutet wie „das Zusammenfügen gebrochener (Knochen-) Teile“. …. Das erklärt so manches !

Lange sitze ich am Denkmal des Mathematikers und schaue der untergehenden Sonne nach. Es ist nur eine Sinnestäuschung aber in meinem Tagtraum scheint es so, dass eine Karawane Richtung Persien durch das Stadttor zieht und im Nebel der Erinnerung verschwindet.

Am nächsten Tag machen wir uns in aller Herrgottsfrühe auf den langen Weg nach Buchara. Transoxanien – „Land jenseits des Oxus“ – hieß vor Zeiten diese unwirtliche Wüstenregion zwischen den Flüssen Amudarja und Syrdarya. Die Landschaft der Kizilkum-Wüste ist gleichförmig flach, nur Sand und Salzgras. Das Wort Kizilkum bedeutet einfach nur „roter Sand“. Doch heute ist es bewölkt und dunstig; die Landschaft erscheint schattenlos, trist und grau. Gegen Mittag liegt er ganz unvermittelt vor uns, der Amudarja auch Oxus genannt. Hier war die große Bühne für die Mächtigen der Welt, die aus allen Himmelsrichtungen in das Herzland Zentralasiens einfielen. Persiens König Kyros zählte dazu und der Makedonier Alexander der Große. Hunnenfürsten und chinesische Herrscher zogen hier durch, gefolgt von den Reiterheeren der Araber, die mit Feuer und Schwert den Islam ins Land brachten. Dschingis Khan war hier, auch sein Urenkel Timur, den man den „Schrecklichen“ nannte; – doch von diesem Herrn hören wir später mehr. Zunächst wollen wir weiter nach

Buchara

Buchara, – Oase am Serafschan, dem Goldfluß. Der Altstadt mit ihren großen, prächtigen Baudenkmalen verdankt Buchara seinen Beinamen „die Edle“. Wir kennen Buchara wegen seiner Teppiche. Doch Teppiche wurden hier nie geknüpft, allenfalls gehandelt. Für Buchara-Teppiche steht das ovale, turkmenische Kartuschenmuster und die unverkennbar rote Farbe, die aus dem Granatapfel gewonnen wird.

Wir wohnen mitten in der Altstadt. Als die Sonne am nächsten Morgen durch das Fenster scheint, fällt mein Blick auf das Eingangstor der Ulug’bek-Medrese. Ulug’ bek der Enkel Timurs war weniger Krieger als Wissenschaftler und Schöngeist. In das Majolika-Mosaik des Portals ließ er einmeißeln „Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden Moslem und einer jeden Muslime“. Genau gegenüber liegt die Medrese Abdulasiz Chan. Auch wenn wir vom Lehrbetrieb dieser Koranschulen wenig wissen, so scheint die Einbeziehung der Frau in den Kreis der Wissenden doch für einen aufgeklärten Islam zu sprechen, und diese Glaubenshaltung finden wir auch immer in unseren Begegnungen mit den Menschen. Keine verschleierten Frauen; offenes Zugehen auf den Fremden und keinen verbissenen Umgang mit dem Glauben.

Als ich das Hotel verlasse, bin ich schon nach wenigen Metern mitten auf einem kleinen Basar. Die Händler und Handwerker sind freundlich und angenehm unaufdringlich. Das Angebot reicht von Lackmalereien über geschnitzte Koranständer, Seide, Irdenwaren bis hin zu Gewürzen und Messern, für die Buchara weltberühmt ist.Mein Ziel in der frühen Morgenstunde ist die Miri-Arab-Medrese und die Kalon Moschee. Am frühen Morgen ist es menschenleer. Die aufgehende Sonne taucht das 46 m hohe Minarett, das seit dem Jahr 1127 Wahrzeichen der Stadt ist, und die blauen Kuppeln der Medrese in ein warmes Licht. Ich verweile ganz gefangen von diesem Anblick, der mit jeder Minute, die die Sonne höher steigt, grandioser wird.

Aus einem Hauseingang schaut eine Frau in einem bunten, plüschigen „Morgenrock“ (zumindest sind die Kleidungsstücke mit den kräftigen Farben und großen Blumenmustern, die Usbekinnen so en vogue finden, in den 60er Jahren bei uns als Morgenmäntel getragen worden) und winkt mir zu. Nun ist es eigentlich nicht meine Art, schon gar nicht in einem muslimischen Land, Damen im Morgenrock zu folgen, doch die Neugier hat mich gepackt. Über Treppen und Stiege – immer mit dem Hinweis sich bei der Enge den Kopf nicht zu stoßen – bringt sie mich auf das Dach Ihres Hauses. Gegenüber zum Greifen nahe, die formvollendeten blauen Kuppeln der Miri-Arab-Medrese.

Gegen 10 Uhr öffnet nicht weit von der Kalon Moschee der Toqi-Saragagon. Der Basar der Juweliere. In einem großen Innenhof sitzen hunderte Händlerinnen und verkaufen Ringe, Ohrringe, Armbänder und jede Art von Geschmeide. Foto erlaubt fragen meine Augen eine Händlerin ? Kopfnickend bejaht sie und ein Lächeln bringt Ihre Zähne zum Vorschein und auch diese sind aus purem Gold. Offenbar gab es eine Zeit, in welcher diese Art der „Gebiss-Sanierung“ sehr beliebt war, denn diese Art des Zahnersatzes ist in Usbekistan sehr verbreitet.

Am Ausgang des Goldbasars beginnt die Festungsmauer des Ark, eine befestigte Residenz der Herrscher von Buchara, in die man sich bei Angriffen hätte zurückziehen können. Mit gut 35.000 m² Fläche hatte der Khan jedenfalls Platz genug um all seine Schätze unterzubringen. Wenige Schritte von der Zitadelle entfernt liegt die Bolo Hauz Moschee, deren Vordach von 20 massiven, geschnitzten Holzsäulen getragen wird. Im Wasser des davorliegenden Bassins spiegeln sich die Säulen.Das Gebäude erinnert mich ein wenig an den 40-Säulen-Palast in Isfahan.

Bevor sich der Tag zu Ende neigt, will ich zu einem weiteren Wahrzeichen Bucharas. Ich nehme ein Taxi zur Moschee Chor Minor und bitte den Taxifahrer dort auf mich zu warten. Der schaut mir ob des vielen Gepäcks, das ich schleppe, kopfschüttelnd nach. Die Chor Minor Moschee wurde von einem wohlhabenden Turkmenen namens Kalif Nijazkul gestiftet und erinnert stark an den Baustil der indischen Mogule. Der Name kommt aus dem persischen Chor für „vier“ und Minor für „Minarett“. Leider haben sich die Schatten bereits soweit gesenkt, das nur noch die vier Spitzen in der Sonne glänzen.

Mein Taxi-Mann bringt mich zum Labi Hauz mitten in der Altstadt. Der große Platz in dessen Mitte ein großes Bassin liegt. Hier, gegenüber des prachtvollen Portals der Medrese Devon Begi, gibt es einen lauschigen Park und einige Restaurants, in denen man sehr gut Essen kann. Die usbekische Küche ist reichhaltig, nahrhaft und wohlschmeckend. Nach einem leckeren Shish-Kebab, einer Portion Plov und dem unvermeidlichen Wodka, verfüge ich über die nötige Bettschwere und freue mich auf den kommenden Tag.

Vor den Toren Bucharas liegt die Grabstätte des Bahauddin Nahshbandi des Gründers eines bedeutenden Sufi-Ordens aus dem 14 Jahrhundert. Wer etwas über die Beziehung der Usbeken zu ihrem Glauben erfahren will, für den ist dies der richtige Ort. Viel mehr als das innere des Heiligtums interessiert mich jedoch was dahintersteckt und was die Menschen hierher treibt. Nahshbandi war ein Pragmatiker, der sich nicht nur um das seelische Wohl der Menschen kümmerte sondern sich auch ihre ganz alltäglichen Sorgen anhörte.

Gleich neben dem Heiligtum gibt es die üblichen Stände mit Devotionalien, Schriften Nahshbandis, Amulette gegen den bösen Blick, eben all die Kleinigkeiten, die das Herz eines Pilgers höher schlagen lassen. Von irgendwoher dringt ein intensiver Duft von gebratenem Fleisch mit Zwiebeln. Wer der Nase folgt, kommt in eine große Gemeinschaftsküche für die Pilger. Hier lässt man sich gerne in die Töpfe gucken und wird herzlich eingeladen.

Unweit des Nahshbandi Heiligtums liegt der Palast, der letzten Emire von Buchara. Übersetzt trägt der Palast den Namen „Platz wo sich Mond und Sterne begegnen“. Bei der Größe des Harems, der sich im Wasser eines Teiches spiegelt, darf man davon ausgehen, dass die Emire eher „Nachtmenschen“ waren.

Auf dem Rückweg nach Buchara komme ich an einem Straßenschild vorbei, das mich längere Zeit beschäftigt. Qishlak Afshona 11 km. Ich sitze in einem kühlen Teehaus im Basar und zermartere mir das Gehirn wo ich den Namen schon einmal gehört habe. Ich komme nicht darauf und frage die Bedienung, sie ist hübsch, heißt Gulnara und studiert Medizin in Buchara. Sie spricht englisch, doch ich verstehe zunächst nicht was sie mir sagen will…..teacher, …..anatomy,….. persian und dann fällt ein Name: Avicenna ! Jetzt fällt es mir ein. Ali Ibn Sina genannt Avicenna wurde in Quishlak Afshona geboren. Einer der größten Universalgelehrten aller Zeiten. Wir kennen Archimedes, Aristoteles aber Avicenna ? Sein Kanon der Medizin enthielt für das frühe 11. Jahrhundert bereits erstaunliche Erkenntnisse. Doch Avicenna war nicht nur Mediziner, er sah den Mensch als Ganzes und seine philosophischen Betrachtungen sind von Bedeutung. Noah Gordon hat ihm mit seinem Roman der Medicus ein Denkmal gesetzt.

Bevor es zu spät wird, will ich zum Sonnenuntergang nochmals zur Kalon Moschee. Diesen Platz habe ich ins Herz geschlossen. Am Eingang bekomme ich für eine kleine Gebühr die Möglichkeit auf das Minarett zu steigen. Die 108 Stufen sind uneben, das Innere eng und dunkel. Ein kleiner Junge begleitet mich mit dem Sing-Sang „attention de la tete“. Schnaufend oben angekommen ist es nicht das große fotografische Erlebnis aber eine einzigartige Perspektive. Ich hatte um diese Zeit mit Horden von Touristen gerechnet und bin – oh Wunder – ganz allein. Vom Innenhof der Moschee blickt man durch den Einagngs-Iwan auf die Kuppeln der Miri-Arab Medrese. Ein Bild, welches mir unauslöschlich in Erinnerung bleiben wird.

Am nächsten Morgen hat der Himmel seine Schleusen geöffnet und es regnet ohne Unterlass. Gegen Mittag erreichen wir…

Shaxrisabz

Shaxrisabz. Bei diesem Wetter machen Entdeckungsreisen nicht wirklich Spaß. Shaxrisabz ist die Geburtsstadt von Timur Lenk, den man auch Tamerlan nennt. Um 1330 soll er hier geboren sein. Nicht als Spross von Adel, sondern als Abkömmling einer Räuberbande. Von Geburt an missgebildet, schuf er auf zahlreichen Eroberungsfeldzügen eines der größten aber auch kurzlebigsten Reiche Mittelasiens. Er erlangte den Ruf eines grausamen Herrschers, weil er die Bevölkerung in den eroberten Gebieten und Städten zu Hunderttausenden ermorden und Aufstände gnadenlos unterdrücken ließ. Die Usbeken haben Timur Lenk zu ihrem Nationalhelden gemacht. Hier in Shaxrisabz, in Taschkent und anderenorts hat man ihm überlebensgroße Denkmale gesetzt. Die Monumentalstatuen aus der Zeit der Sowjet-Herrschaft hat man abgebaut. Marx, Engels und Lenin wurden eingeschmolzen. Das Geschichtsbild hat sich kaum geändert !

Wir stehen noch im zerstörten Palast Oq Saray, als der Regen aufhört und die Sonne herauslugt. In der Ferne blitzen die Kuppeln der Ko’k-Gumbaz-Moschee.Shaxrisabz ist ein netter Stopp auf dem Weg nach Samarkand. Auf dem Weg aus der Stadt verfolgen einem die Augen Timurs, der hoch auf seinem Sockel thront. Die Straße nach Samarkand ist in einem schlechten Zustand, die Dörfer links und rechts der Straße haben wenig von den Segnungen der moderne Zeit abbekommen. Es scheint so als habe jemand die Zeit vor Jahren angehalten und der Fortschritt erfolge in Zeitlupe.

Samarkand

Samarkand war die Hauptstadt von Timurs Weltreich, das einst vom Ganges bis ans Mittelmeer reichte. Wen er auf seinen Raubzügen am Leben ließ, verschleppte er nach Samarkand um seinen Traum von Pracht und Größe zu verwirklichen. Die bemitleidenswerten Kreaturen schufen Bauwerke, vor denen wir noch heute staunend und ehrfürchtig stehen. Sie begründeten im 14. Jahrhundert Samarkands Ruf als schönste Stadt der Welt.

Absolutes Glanzlicht ist der Registan, an dem alle Timuriden-Herrscher bauten. Im Laufe der Zeiten entstanden und verschwanden hier die unterschiedlichsten Zweckbauten, während in der Herrschaftszeit Timurs hier Medresen, Karawansereien und Moscheen standen, sind es heute die Medresen Ulug’ bek, Sherdor und Tillakori, die den Platz ausmachen. Zu den verschiedenen Tageszeiten erscheinen die Verzierungen auf den Iwanen in unterschiedlichem Licht. Neben der floralen Ornamentik des Islam finden sich auch figürliche Darstellungen mit Anklängen aus vor- islamischer Zeit, wie die Löwen an der Sherdor-Medrese aber auch Sonnensymbole, wie das Hakenkreuz, das eigentlich eher in die Mystik der Zoroastrier gehört. Den Namen des Enkels Timurs, Ulug’bek trägt die dritte Medrese und ist passend zu seinen wissenschaftlichen Neigungen mit Sternenmotiven verziert.

Während ich durch den großen Komplex wandere und die vielen Händler sehe, fällt mir unwillkürlich die Stelle aus der Bibel ein, in der Jesus die Händler mit der Geißel aus dem Tempel treibt. In Gedanken versunken schrecke ich auf, hinter mir eine Stimme fragt   …. Want to by carpet ? Aus Höflichkeit folge ich dem Teppichverkäufer, kann seine Verkaufsbemühungen jedoch erst nach 15 Minuten stoppen. Germanii, listen this is Joschka Fischer Design, strahlt er mich an. You want to buy ? Ich schüttele den Kopf und er murmelt, dass sein Boss der Seidenteppichkönig von Samarkand sei und drückt mir zum Abschied eine Visitenkarte in die Hand.

Am Nachmittag stehe ich vor dem Gebäude der Samarkand Bukhara Silk Carpets Corp. in der Hojom Straße. Auf Besucher ist man hier eingerichtet. Fotograf aus Germanii ? No Problem.In großen, lichten Räumen sitzen junge Frauen – man legt Wert auf die Feststellung, das nichts mit Kinderarbeit hergestellt wird – und knüpfen Teppiche in den traditionellen zentralasiatischen Mustern.

Der Eigentümer, Haji Mohammad Ewaz Badghisi, kurz Haji Baba genannt, führt mich herum. Er kommt aus Afghanistan und hat seine Manufaktur seit Anfang der 90er Jahre. Vielen Frauen gibt er dort Arbeit. Es gibt eine 40-Stunden-Woche und die Frauen verdienen im Durchschnitt 40 $, – nicht am Tag, nein, pro Monat ! Es braucht mehrere Monate und Millionen von Seidenraupen-Kokons zum Knüpfen eines mittelgroßen Teppichs. Von einem Kokon lässt sich ein hauchzarter, tausend Meter langer Seidenfaden abspinnen. Aus den Fäden von 32 abgewickelten Kokons entsteht ein einziger stabiler Seidenfaden. Bis zu 85 Knoten pro Quadratzentimeter hat ein Teppich der ersten Qualität. Zahlen über Zahlen; mir schwirrt der Kopf. Die leuchtenden Farben der Teppiche und die flinken Finger der hübschen Mädchen sind mir da schon lieber.

Am Ende lädt Haji Baba zum Tee ein und dieser wird natürlich im Showroom serviert und nebenbei ein Teppich nach dem anderen ausgerollt. ……This is turkmenian design, the red colour comes from pomegranate … and that one is caucasian design, the light brown colour is made from walnut shells, and this is King-Design…… your Foreign Minister Joschka Fischer………Am Ende gehe ich und habe natürlich einen Teppich im Gepäck. Der Seidenteppichkönig hat gewonnen !

Samarkand ist heute eine Großstadt mit mehr als 350.000 Einwohnern. Die Wege sind weit. Wir sind im kleinen, brandneuen, gemütlichen Privathotel Grand Samarkand untergekommen. Mit rund 20 Zimmern ist es jedoch nicht „Grand“ sondern eher klein und liegt gut 20 Gehminuten von meinem nächstem Ziel entfernt.

Das Gur Emir ist das Mausoleum Timurs. Im harten Winter 1404 / 05 war er mit einem 200.000 Mann starken Heer zu einem Raubzug nach China aufgebrochen. Wegen des Frostes soll er zur inneren Erwärmung 2 Tage lang Arrak in sich hineingeschüttet, was ihm sozusagen den Rest gegeben hat. Er starb am 18. Februar 1405. In einem Ebenholzsarg einbalsamiert in Rosenwasser kehrte er nach Samarkand zurück und wurde hier zur letzten Ruhe gebettet. Das Gebäude erstrahlt des Nachts in einem fast unwirklichen goldenen Glanz; die gerippte, türkisfarbene Kuppel scheint wie ein Ballon über dem Gebäude zu schweben.

Samarkand bietet soviel, dass man hier Tage verweilen kann ohne dass Langeweile aufkommt. Den kommenden Tag beginne ich wieder am Registan. Einer der Polizisten, der mir gestern gegen ein kleines Zubrot immer wieder die Besteigung des Minaretts schmackhaft zu machen versucht erkennt mich und zieht die Augenbraue hoch. May be today ? deutet er nach oben – Wait and see !   antworte ich.

Nicht weit vom Registan ist es bis zur Moschee Bibi Xanom. Zwischen 1399 und 1404 erbaut, war sie dereinst die größte Moschee Mittelasiens. Timur erbaute das Bethaus zu Ehren seiner Lieblingsfrau Sarai-Mulk-Xanom. Der Legende nach soll sie eine wunderschöne Frau gewesen sein. Auch ein junger Baumeister war den Reizen seiner Königin erlegen. Nach dem schon seit Jahren an der Moschee gebaut wurde, Timur auf dem Rückmarsch von einem Feldzug war, drängte Bibi Xanom den jungen Baumeister zu schneller Beendigung der Baumaßnahmen. Der Baumeister erbot sich den Bau über Nacht fertig zustellen wenn er Bibi Xanom küssen dürfe. Nach langem Zögern willigt die Königin ein. Als Timur von der Geschichte Wind bekam, war der Baumeister bereits geflohen. Bibi Xanom wurde zum Tode verurteilt und sollte von einem der Minarette herabgestürzt werden. Als letzte Gunst erbat sie, all ihre Seidenkleider anziehen zu dürfen. Der viele Stoff bremste die Folgen des Sturzes, wie ein Fallschirm und Bibi Xanom war gerettet. Ein Märchen aus 1001 Nacht in einer Stadt aus 1001 Nacht ?

Der Seiteneingang der Moschee ist mit einer schweren, geschnitzten Tür verschlossen. Der Polizist der hier Wache schiebt, drückt die schweren Türflügel auseinander. Wer durch die Tür tritt, kommt in eine andere Welt, von einem Ort der Stille tritt man heraus und steht nach wenigen Schritten unvermittelt im Trubel des Basars.

Ein orientalischer Basar ist etwas besonderes, weniger Marktplatz denn Lebensform. Die Händler haben Menschenkenntnis und Lebenserfahrung, sie taxieren dich, schätzen deine Kaufkraft ein – an ihnen hätte Sigmund Freud sein Vergnügen. Alle Wohlgerüche des Orients fluten einem entgegen, doch hier ist nicht nur der Geruchssinn gefragt, hier gilt es mit allen Sinnen zu genießen. Auf dem Gewürzbasar stehen die Händler und lassen Sesamsamen durch die Finger rieseln, hier gibt es Pfeffer, Safran, Muskatpulver, Nelken und Sternanis, Rosinen und getrocknete Aprikosen. Das ist morgenländische Exotik im Überfluss. Weiter hinten in den kühleren Ecken des Basars werden Käsekugeln eingesalzen. Wohlgenährte Frauen thronen hinter Gemüseständen. Es werden Radieschen geputzt, Möhren in Streifen geschnitten und in Knoblauchsud eingelegt und Granatäpfel aufgebrochen. Es tut mir immer leid, dass man als Fotograf ein bisschen ein Schmarotzer ist. Man will die bunten Bilder, kann aber nicht jedem etwas abkaufen. Bei den Händlern von Samarkand habe ich aber kein schlechtes Gewissen, sie sind freundlich und ich bekomme sogar ein frisches, knuspriges Fladenbrot geschenkt. So gestärkt, mache ich mich auf zur letzten Etappe in Samarkand.

Auf einem Hügel außerhalb der Stadtmauer liegt die Nekropole Shohizinda. Shoizinda heißt soviel wie „lebendiger Herrscher“ . Der Namensgeber soll Qussam ibn Abbos sein, ein Enkel des Propheten Mohamed. Auch wenn zwischenzeitlich bewiesen ist, dass die Gruft leer ist, wird Qussam ibn Abbos wie ein Heiliger verehrt. In der Nekropole reiht sich ein Mausoleum an das nächste. Herrscher und Abkömmlinge königlichen Geblüts haben hier in der prunkvollen Ausgestaltung ihrer letzten Ruhestätte gewetteifert. Alabasterschnitzereien, farbenfrohe Fayencen und mit Blattgold ausgelegte Koran-inschriften zieren die Grabmale. Usbeken in feinstem Sonntagsstaat verweilen ergriffen vor den einzelnen Gräbern. Die Ergriffenheit und der Zauber des Augenblicks übertragen sich auf den „ungläubigen“ Beobachter am Rande der Szenerie. Während ich meine Schritte in Richtung Ausgang lenke fällt mir ein Zitat des persischen Dichters Hafis ein, das diesem Ort etwas tröstliches verleiht.

„Ob du dich in einer weichen Sänfte tragen lässt, oder ob du dich tanzend fortbewegst – du kommst auf jeden Fall zu Gott“.

Am Abend verlassen wir Samarkand, nehmen die Straße unter die Räder und machen uns auf nach Tashkent. Doch Tashkent wird nur eine Zwischenstation sein, denn wir wollen weiter in das…

Fergana-Tal

das gut 300 km von Tashkent entfernt liegt. Ins Fergana-Tal zieht es nur wenige Touristen, die meisten scheuen die mühsame Anreise über Land in den kleinen zwischen Tadschikistan und Kirgisien eingeklemmten Zipfel Usbekistans. Die Straßen sind schlecht, die Pässe hoch und die umliegenden Gipfel schneebedeckt. Über 4.000 m ragen hier die Ausläufer des Pamir in den Himmel. Ein Paradies für jeden Trekking-Fan. Es gibt vereinzelte Militär- und Polizeiposten im Gebirge, die darüber wachen, dass „schlechte Gedanken“ weder importiert noch exportiert werden. Wie in aller Welt, fristen die Bergbauern ein karges Los. Kleine Buben und Mädchen stehen am Rande der Passstraße und verkaufen für wenige Sum Sträuße mit roten Wildtulpen, die sie auf den Almwiesen gepflückt haben.

Auf der anderen Seite der Berge öffnet sich das Tal in eine weite, fruchtbare Ebene. Bei Kokand machen wir Pause in einem Rasthaus. Hier ist in wahrstem Sinne des Wortes „Gegenverkehr“. Auf der einen Seite der Straße hängen beim Schlachter die Lammkeulen am Haken, ein Bäcker steht schwitzend in der Hitze des Tages und klebt Fladen an die Tonwände seines Backofens; gleich nebenan Brotverkäuferinnen, die die frischen Backwaren anpreisen. So kann der Wirt alle Sachen frisch holen und hat kaum Risiko. Die Gaststube ist piksauber, das Essen lecker und man kann hier ohne die „Furcht vor Allahs Rache“ genießen.

Das Fergana-Tal ist ein Land des Überflusses. Mitte April tragen die Maulbeerbäume bereits das erste Grün und stehen kurz vor der Blüte. Auf diesen Böden gedeiht alles, Aprikosen, Tomaten, Zwiebel, Baumwolle und Kürbis. Doch in der Hauptsache ist die Fergana-Region für die Seidenproduktion bekannt.

Am kommenden morgen bin ich in der Seidenfabrik „Yodgorlik“ in Margilan angemeldet. Die Fabrik wurde 1972 gegründet und war bis 1993 in Staatsbesitz. Mit dem Zusammenbruch der alten Sowjetunion und des Comecon brachen die angestammten Märkte zusammen. Die Seide aus Margilan wollte auf einmal niemand mehr haben. Seit dem Jahr 2000 ist die Fabrik in privater Hand und hat ihren Betrieb wieder aufgenommen. Das Inventar der Fabrik scheint mir jedoch nicht aus den 70er Jahren sondern aus der Vorkriegszeit zu stammen. Von den 450 Arbeiterinnen, die hier beschäftigt sind und 6000 m Seidenstoff pro Monat weben sollen, ist wenig zu sehen. Ich wandere durch die riesigen Werkhallen und verfolgen die einzelnen Schritte der Seidenproduktion. 60% der Fertigung ist reine Naturseide bei uns auch als Khan-Atlas-Seide bekannt.

In einem großen Raum stehen Handwebstühle und nette Mädchen lassen fröhlich das Schiffchen fliegen. Das Design, das hier gewoben wird ist sehr usbekisch. Kräftige Farbkompositionen, mit großen, flächigen Mustern. Das Fotoshooting ist eine willkommene Abwechselung und die Girls haben Ihre Freude an dem Spaß.

Von Margilan nach Rishlan sind es nur rund 50 km. Tadschikistan liegt vor der Tür. Hier wird die Absurdität der in den 20er Jahren von Moskau gezogenen Grenzen deutlich. Beiderseits der Grenze leben Minderheiten der unterschiedlichsten ethnischen Gruppen. Usbeken, Tadschiken, Turkmenen, Kasachen, Kirgisen und Russen. Zusammenhängende Strukturen wurden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auseinandergerissen Beiderseits der Grenzen ist die Arbeitslosigkeit hoch. Es gibt Streit um Wasser und Bodenschätze. Rishlan ist ein Zentrum der Töpferei. Ich will Rustam Usmanov besuchen, dessen Keramik-Manufaktur weit über die Grenzen des Fergana-Tales bekannt und geschätzt wird. Seine Kreationen haben Ihren Weg in die Touristenzentren nach Samarkand und Buchara gefunden. Rishlan ist gekannt für sein blaues Keramikdesign.

Rustam empfängt mich am Tor zu seiner Werkstatt. Im Augenblick wird ein neuer Brennofen aufgemauert. Daher nicht gebrannt und glasiert. Er lädt mich fast entschuldigend zum Essen ein. Seine Frau kredenzt den besten Plov, den ich je gegessen habe und natürlich auf selbst getöpferten Tellern und schalen. Darin wird wohl das Geheimnis liegen. Auch wenn nicht gebrannt wird, sind die Töpfer und Maler bei der Arbeit und lassen sich dabei gerne über die Schulter schauen. Rustam präsentiert seine Schöpfungen voller Stolz; nicht zu unrecht und er verkauft auch einiges. Die zerbrechlichen Kannen, Schalen und Teller werden gut gepolstert und flugtauglich verpackt. Das erinnert mich daran, dass es morgen Nacht von Taschkent aus wieder in die Heimat geht.

Was bleibt also am Ende an Impressionen von der Seidenstraße ? Zunächst der Wunsch, wieder durch die Länder an der Seidenstraße zu reisen. Im September werde ich wieder dort sein. Dann ist Erntezeit – Zeit des Überflusses. Die Bauwerke, die Kultur sind überwältigend, aber es sind vor allem die Menschen, die mit Freundlichkeit und Zurückhaltung unsere Zuneigung gewonnen haben. Wer wie ich oft in muslimischen Ländern unterwegs ist, wird in Usbekistan einen Islam erleben, der von Frömmigkeit und nicht von Fanatismus geprägt ist. Und wie steht es im Koran…

…„Gott ist der Osten und der Westen. Wo immer ihr Euch hinwendet, ist Gott gegenwärtig. Gott ist allumfassend und allwissend“ (Koran 2:115)